Alles klar für den Schulstart?!

Liebe Eltern der kommenden 1. Schuljahre,

bald kommt Ihr Kind in die Grundschule und beginnt einen neuen Lebensabschnitt. In der Schule wird es seine verschiedenen geistigen, körperlichen und sozialen Fähigkeiten und Kenntnisse erweitern. Natürlich gehört hierzu auch das Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Doch was benötigt ein „lernendes“ Kind? Jedes Kind benötigt sein  eigenes „Werkzeug“ zum Lösen von Aufgaben. Über grundlegende „Werkzeuge“ – Basiskompetenzen, die ein Kind zur Einschulung mitbringen sollte und wie Sie als Eltern diese fördern können, möchten wir Sie hiermit informieren. Bitte nutzen Sie die Tipps und Anregungen, mit denen Sie auch zu Hause Ihr Kind unterstützen, fördern und auf die Grundschulzeit vorbereiten können. Im Lernregal (padlet) unserer Sozialpädagogin Frau Redeker finden Sie ebenfalls noch Tipps und Anregungen.


Energieniveau:

Bringt Ihr Kind die nötige Energie mit, um überhaupt erfolgreich lernen zu können? Nur mit ausreichender Energie kann Ihr Kind in der Schule Aufmerksamkeit, Durchhaltevermögen, Konzentration und aktive Beteiligung zeigen.

Tipps für zu Hause:

  • ausreichend Schlaf/Vorlesezeit einplanen
  • ausgewogenes Frühstück vor der Schule / gesundes Schulfrühstück mitgeben/  regelmäßige Mahlzeiten
  • genügend Wasser trinken
  • ausreichend Bewegung
  • angemessene Medienzeiten

Wahrnehmungsbereich Sehen

Visuelle Wahrnehmung ist notwendig, um visuelle Reize zu erkennen, zu unterscheiden, einzuordnen und darauf zu reagieren. In diesen Bereich fällt auch das Schreiben. Es ist die sichere Kontrolle durch die optische Wahrnehmung erforderlich, um eine Schreibleistung erbringen zu können. Sonst treten z.B. Schwierigkeiten beim Schreiben der richtigen Buchstabenform auf. Eine visuelle Gliederung und eine sichere optische Wahrnehmung sind auch Voraussetzungen für das Lesen lernen. Das Schreiben von Wörtern baut auf dem visuellen Gedächtnis auf. 

Tipps für zu Hause:

  • Regelmäßige Kontrolle der Sehfähigkeit durch den Augenarzt
  • Grundfarben benennen,
  • Unterschiede auf zwei ähnlichen Bildern erkennen,
  • Wimmelbücher gemeinsam anschauen dazu erzählen und Details erkennen
  • Puzzle legen  /  mit Legosteinen nach Vorgabe nachbauen
  • Spuren nachfahren, Wege nur mit den Augen verfolgen
  • Spiel: Ich sehe was, was du nicht siehst… 

Wahrnehmungsbereich Hören

Die auditive Wahrnehmung ist die Fähigkeit Geräusche und Sprache aufzunehmen, zu orten und zu differenzieren. In der Schule ist dies vor allem für das Sprach- und Aufgabenverständnis, die Merkfähigkeit und das lautgetreue Schreiben von Bedeutung. 

Tipps für zu Hause:

  • Regelmäßige Kontrolle der Hörfähigkeit durch den Ohrenarzt
  • Klatschspiele , Rhythmus erfassen und nachklatschen
  • Reime merken und nachsprechen lassen     
  • musikalische Frühförderung mit Orff Instrumenten, gemeinsames Singen     
  • Alltagsgeräusche raten, Spiele mit geschlossenen Augen

Phonologische Bewusstheit

Die Fähigkeit, die Struktur der Sprache zu erkennen und Sprache bis in ihre kleinsten Elemente zu zerlegen ist für das Lesen und Schreiben lernen grundlegend.

 Tipps für zu Hause:

  • sich gemeinsam bei einer Mahlzeit am Tisch unterhalten
  • aus Büchern abends vorlesen zum Einschlafen
  • Klatschspiele mit Silben: Lied „Auf der Mauer…“, „3 Chinesen“ .. , „Hoppe hoppe Reiter“ spielen
  • Spiele: „Stille Post“, „ Koffer packen“
  • ähnlich klingende Wörter suchen / Reimwörter finden

Taktiler – kinästhetischer Wahrnehmungsbereich

Die Wahrnehmung – das Spüren, Fühlen und Kennen – des eigenen Körpers ist ein wichtiger Baustein in der Entwicklung des Kindes. Die Kenntnis des Körpers und der Körperteile sind Grundlage für den Zugang zur Umwelt und für die Orientierung darin. Die Dominanz einer Körperhälfte ist hier von Bedeutung. Sie ist eine wichtige Voraussetzung für die Koordination der beiden Gehirnhälften. Schwierigkeiten in der Raumorientierung (rechts, links, oben…) sowie beim Überkreuzen der Körpermitte führen oft auch zu Problemen im Bereich Schreiben, Lesen und Rechnen. Der Tastsinn ist die Grundlage jeder Wahrnehmung; Man hat etwas begriffen!

Übungen, die den Tastsinn fördern, schulen auch die Körperwahrnehmung.

 Tipps für zu Hause:

  •  freies Spielen / Spielplatz: klettern, schaukeln, hüpfen, Seilchen springen…
  • eine Sportart erlernen (im Verein), Körperkoordination und Gleichgewicht
  • Schwimmen lernen / Seepferdchen Abzeichen
  • Körperteile benennen und zeigen / Bild von sich malen mit den wichtigsten Körperteilen
  • mit geschlossenen Augen berührte Stellen am Körper nennen
  • Feststellen und Stärken der dominanten Seite ( Rechts – oder Linkshändigkeit )
  • Überkreuzbewegungen (linke Hand an rechtes Ohr, rechte Hand an linkes Knie) 

Grob- und Feinmotorik

und Feinmotorik Voraussetzung. Feinmotorische Übungen beziehen sich vor allem auf den Gebrauch der Hände, der Finger und der Koordination beider Hände. Ziel ist es die Greifbewegung zu stärken und zu differenzieren, Gegenstände festzuhalten und gezielt loszulassen und Hände drehen zu können. 

Tipps für zu Hause:     

  • Schleife binden  /  Alleine An- und Ausziehen ( Sportunterricht)
  • mit kleinen Legosteinen bauen  /  Perlen auffädeln
  • Verschlüsse öffnen, Drehbewegung üben
  • basteln, mit der Schere auf Linien schneiden
  • sichere Stifthaltung / gezieltes Ausmalen / eine Spur oder Linie einhalten     
  • Formen, Material ( rund, eckig, weich) nur durch Fühlen mit geschlossenen Augen erkennen     
  • aufrechte Körper- und Sitzhaltung     
  • Zimmer / Tornister aufräumen, Jacke aufhängen   

Mengenbegriff

Der Mengenbegriff ist die Voraussetzung für alle mathematischen Denkprozesse.Die Kinder sollten Begriffe wie viel, wenig, mehr kennen und ein grundlegendes Mengen- und Symbolverständnis mitbringen. 

Tipps für zu Hause:

  • Alle Brett- und Gesellschaftsspiele
  • Augenanzahl 1 bis 6 auf dem Würfel sofort benennen können
  • Alltagssituationen / gemeinsames Einkaufen einer Anzahl von Dingen, z.B. 3 Äpfel
  • Fingerspiele „10 kleine Zappelmänner“
  • Sortierspiele, Legospiele  

Sozialer – und emotionaler Bereich

Um sich in der neuen Lernumgebung zurecht und wohl zu finden, sind auch grundlegende Fähigkeiten im sozialen Umgang notwendig. Schulerfolg ist einerseits abhängig von einer grundlegenden Motivation und Anstrengungsbereitschaft. Auch Misserfolge gehören zum Lernen selbstverständlich dazu , denn „aus Fehlern lernt man“. Außerdem sind ein gesundes Selbstbewusstsein und die Fähigkeit zur Kontaktaufnahme zu anderen Menschen wichtig. 

 Tipps für zu Hause:

  • Sich begrüßen, bedanken und um Hilfe bitten können
  • Hilfsbereit und freundlich sein
  • Brett- und Gesellschaftsspiele, z.B.  „Mensch ärgere dich nicht“ (verlieren können / Konzentration / Ausdauer / gemeinsames Erleben)
  • Eltern ausreden lassen, abwarten und zuhören können
  • Klare Strukturen, feste Abläufe und Rituale geben Ihrem Kind Sicherheit im Alltag
  • Unangenehme Situationen nicht vermeiden, sondern Tipps zur Bewältigung geben
  • Herausfordernde Situationen anbieten und Selbstbewusstsein stärken
  • Misserfolge aushalten und ein „Nein“ akzeptieren können und Ausdauer trainieren
  • Schulweg trainieren und Kind alleine gehen lassen
  • Kind ab dem Schultor alleine in die Schule schicken 
  • Freunde einladen und besuchen, in einer Gruppe spielen können
  • Bei Großeltern oder Freunden auswärts übernachten